Weihnachtskonzert 2018:
Une fleur m'a dit

Zum Weihnachtskonzert des reformierten Kirchenchors Lyss...

Mit dem Verstand kann man die Weihnachtsgeschichte nicht wirklich erfassen. Wie sich Gott hier selber darstellte, konnten schon die damaligen Theologen trotz den auf das Ereignis hinweisenden Prophetenworten nicht verstehen. Auf Weihnachten waren sie nicht gefasst. Mit dem Herzen geht es ganz anders: Die Erzählung von der Geburt ausser aller «zivilen» Ordnung, die Erzählung, in der sich Niedrigstes und Höchstes begegnen, hat aber die kleinen Leute offenbar schon in den frühesten Zeiten berührt und einen Kranz von Legenden, Bildern, Geschichten und vor allem von Liedern hervorgebracht, die zum Wertvollsten gehören, was die christliche Volkskultur hervorgebracht hat. Aus diesem Schatz wird der Kirchenchor schöpfen, wenn er zum Weihnachtskonzert einlädt.

Begleitet wird er von Klarinette, Violine, Bratsche, Cello, Flöte, Akkordeon und Mandoline und Perkussionsinstrumenten.

Frohmut, Fröhlichkeit, ja, Übermut, wechseln sich ab mit Nachdenken und innigem Besinnen.

Ausgangspunkt für die Wahl der Lieder war das französische Lied «Une fleur m’a dit», das eine ganz eigentümliche Geschichte erzählt und damit auf ganz eigene Weise auf das Weihnachtswunder hinweist:

J’ai trouvé dans la nuit und fleur en papier sur la neige, endormie, et je l’ai rechauffée.
Refrain: Une fleur m’a dit, c’est Noël aujourd’hui. Ton sapin fleurit, c’est Noël.

Die Papierblume, die die Erzählerin (der Erzähler?) im Schnee gefunden und erwärmt hat, bringt ihm die Weihnachtsbotschaft: Es ist Weihnacht, heute, Deine Tanne blüht, es ist Weihnachten. Sie (Er) trocknet sie mitten in der Nacht und die Blume beginnt zu singen. Die Erzählerin/der Erzähler sucht einen Freund, und die Blume bringt ihm/ihr ihre Blütenblätter aus Regen dar und ihr Herz aus Papier – Weihnachten ist jetzt, deine Tanne blüht.

Wird hier nicht alle Konvention verlassen wie in den Weihnachtsgeschichten nach Lukas und Matthäus?

 

Das Weihnachtskonzert des reformierten Kirchenchors Lyss unter der Leitung von Kordula Gisler wird am Samstag, 15. Dezember 2018 um 19.30 und am Sonntag, 16. Dezember um 17.00 jeweils in der Grossen Kirche in Lyss stattfinden.

Robert Ruprecht, 21.8.18

Instrumentalisten

Ueli Steiner, Geige / Mandoline

Möchte jemand Geige spielen lernen? – Fünf Worte, im Frühling 1965 vom Dorfschulgeigenlehrer an die Drittklässler gerichtet, finden ein offenes Ohr, ein Herz, das bereit ist, sich auf sie einzulassen…

Ueli Steiner, Jahrgang 1956. Seit Jahren unterwegs mit Farandole, Bric a Brac, Salann - im Instrumentenkoffer dabei Geige, Mandoline, Banjo, Dulzimer, Gitarre, Mundharmonika. Bratschist beim Kammerorchester I Cameristi, in diversen Orchestern und Projekten anzutreffen, Lehrer an regionalen Musikschulen… Soweit die Erinnerung reicht, hingezogen zu Musik traditionellen Ursprungs… Nach Abschluss des Lehrerseminars Solothurn musikalische Weiterbildung am Konservatorium Biel und der Universität Zürich. Prägende, inspirierende Begegnungen mit Musikern und Musikerinnen wecken den Wunsch nach Vertiefung und Erweiterung, intensiver Auseinandersetzung mit Musik verschiedenster Kulturen, Epochen und Stilarten, Instrumentalspiel und musikpädagogischem Wirken. Es folgt das Viola Studium am Konservatorium Biel. Seither und bis heute: Lehr- und Wanderjahre…

Jacques Bouduban, Violoncello

Der Violoncellist ist seit mehreren Jahrzehnten im Bereich der darstellenden Kunst tätig. Er lebt von der Interpretation verschiedener Theaterkreationen, bei welchen er in der Schweiz und Europa mitarbeitet. Eingetaucht seit seiner Kindheit in ein Universum aus Theater und Musik, improvisiert, sucht, erfindet, schreibt und komponiert Jacques Bouduban. Jede künstlerische Erfahrung bereichert und lehrt ihn durch ihre eigene neue Sprache sowie neue Freundschaften.Er rockt und jazzt in alle Richtungen: Montreux 1987. Seit 1990 setzt er Schauspiele musikalisch um, wie mit dem „Théâtre de la grenouille“, oder Theaterstücke zusammen mit dem Schweizer Erzähler Philippe Campiche, Avignon, Paris. Der amerikanische Mime Branch Worsham führt ihn in die Welt der Bühne und des Gesangs ein. Zusammen kreieren sie humoristische Stücke, in welchen sich verschiedene Disziplinen vermischen. Jacques beginnt, Rollen zu übernehmen, sein Instrument abzulegen. Auftritte in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Der Abenteurer, der er ist, erweitert fortlaufend seine musikalische Palette: Barock, Klassik, Traditionelle Musik, Variété, Jazz, Ethno-und Gegenwartsmusik. So wie auch seine Bühnenerfahrung: Schauspieler, Komödiant, Mime, Sänger, Clown, Regisseur, Lichttechniker…